Bundesgebiet: Erfolgreicher Schlag gegen Kindesmissbrauch - Sechs Tatverdächtige in U-Haft

Topmeldung
Off
Bundesgebiet: Erfolgreicher Schlag gegen Kindesmissbrauch - Sechs Tatverdächtige in U-Haft
Der Polizei Duisburg ist unter Sachleitung der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) ein Schlag gegen Kindesmissbrauch gelungen.
PLZ
47053
Polizei Duisburg
Polizei Duisburg

Nach intensiven Ermittlungen und Durchsuchungen in mehreren Bundesländern konnten sechs mutmaßlich führende Hintermänner einer Darknet-Plattform festgenommen werden. Ihnen wird die bandenmäßige Verbreitung kinderpornografischer Inhalte vorgeworfen. Auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag (8. Oktober) haben der Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen (Dr. Benjamin Limbach), der Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen (Herbert Reul), der Leiter der ZAC NRW (Leitender Oberstaatsanwalt Markus Hartmann), der Präsident der Duisburger Polizei (Alexander Dierselhuis) und der Leiter der Ermittlungskommission (Kriminalhauptkommissar Kai-Arne Gailer) über das Verfahren berichtet.

Vom 24. bis 28. September 2024 fand ein durch das Polizeipräsidium Duisburg geführter Großeinsatz in sechs Bundesländern statt. Im Rahmen des Einsatzes wurden in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sieben Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, sechs Tatverdächtige (43 bis 69 Jahre alt) festgenommen sowie umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Nach Auswertungen der Ermittler konnten weltweit aktive User im mittleren sechsstelligen Bereich auf dem Board festgestellt werden. An dem Einsatz waren u. a. Spezialeinheiten und Spezialkräfte - darunter Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten, IT-Experten und Datenträgerspürhunde - aus allen beteiligen Bundesländern involviert. Alle festgenommenen Beschuldigten befinden sich nun in Untersuchungshaft.

Insgesamt 1517 Asservate (darunter Laptops, Rechner, Handys), zzgl. 94 Umzugskartons u. a. mit Videokassetten und DVDs, müssen folglich ausgewertet werden. Die exakte Datenmenge kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Alleine auf einem Rechner eines Beschuldigten sind 13,5 Terabyte auszuwerten. Bei einem Foto mit einer durchschnittlichen Dateigröße von 4 MB entspricht dies etwa 3,4 Millionen Fotos.

NRW-Innenminister Herbert Reul: "Das ist ein außerordentlicher Ermittlungserfolg der Polizei Nordrhein-Westfalen unter Beteiligung der ZAC NRW. Was die Polizei Duisburg mit ihren Ermittlungen ausgelöst hat, ist kein Strohfeuer, sondern ein Flächenbrand in der KiPo-Szene. Die Szene hat nun einen Tummelplatz für ihre Widerwärtigkeiten weniger. Ich danke allen Beteiligten, die dafür gesorgt haben, dass die Plattform jetzt Geschichte ist und dass die Verantwortlichen für ihre Schandtaten zur Rechenschaft gezogen werden können. Danke an alle Ermittlerinnen und Ermittler, die sich nicht gescheut haben, jedem Hinweis nachzugehen. Das, was Sie für unsere Gesellschaft leisten, und ganz besonders für unsere Kinder, ist unermesslich. Die Ermittlungen gehen weiter. Ganz sicher werden wir noch weitere Tatverdächtige ausfindig machen. Aber wichtiger als die Strafverfolgung selbst ist, weiteren Missbrauch zu verhindern und Kinder zu befreien, die sich aktuell noch in den Fängen von Pädophilen befinden. Dafür tun wir alles, was nötig ist."

Minister der Justiz des Landes NRW, Dr. Benjamin Limbach: "Kinder leiden ihr ganzes Leben unter den Taten. Den Kindesmissbrauch im Internet zu bekämpfen, ist daher eine Pflicht für die gesamte Gesellschaft. Der Ermittlungserfolg der Polizei Duisburg und der ZAC NRW ist ein Paukenschlag. Er sendet unüberhörbar ein Signal an alle Täterinnen und Täter von Kindesmissbrauch: Ihr könnt Euch nicht verstecken! Nicht hinter vier Wänden, nicht hinter einem Pseudonym und auch nicht im Darknet! Die Aufdeckung der tatverdächtigen Hintermänner dieser Plattform beweist, dass Polizei und Justiz in Nordrhein-Westfalen Schlagkraft besitzen."

Die aufgezeichnete Pressekonferenz ist auf dem X-Kanal der Polizei Duisburg (@polizei_nrw_du) abrufbar.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110