Kooperationspartner des LKA NRW sind der
- VOICE Bundesverband der IT-Anwender e.V
- Bundesverband Informationswirtschaft
- Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) und die
- FH Aachen
Auf der CeBIT 2015 haben das LKA NRW und der VOICE Bundesverband der IT-Anwender e. V. eine Kooperationsvereinbarung zur präventiven Bekämpfung von Cybercrime unterzeichnet.
Der VOICE Bundesverband der IT-Anwender e.V. umfasst etwa 400 Mitgliedsunternehmen in Deutschland und verfügt über branchenübergreifende Netzwerke, die sich aus den Chief-Information-Officer (CIO) und Fachverantwortlichen der Unternehmen zusammensetzen.
"Ziel der Kooperation ist, das Bewusstsein um die Gefahren der Cybercrime zu verbessern (Awareness), die Prävention fortzuentwickeln und gemeinsame Präventionsmaßnahmen durchzuführen", sagt Uwe Jacob, Direktor des Landeskriminalamtes NRW. "Im Rahmen dieser Kooperation ist es uns möglich, professionelle IT-Anwender zu erreichen und die polizeiliche Präventionsarbeit bei der Bekämpfung und Verhinderung von Cybercrime effizient zu lenken."
Unternehmen sollen durch das neu geschaffene Netzwerk besser auf die Zusammenarbeit mit der Polizei in Nordrhein-Westfalen in Fällen von Cybercrime vorbereitet werden. Im Schadensfall lassen sich so wertvolle Informationen und Experten kurzfristig zusammenführen und erforderliche Sofortmaßnahmen einleiten.
Bereits seit dem Jahr 2011 besteht die "Sicherheitskooperation Cybercrime zur Förderung der Sicherheit bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie zur präventiven und repressiven Bekämpfung der Cybercrime". Unter dem Motto "Gemeinsam gegen Cybercrime" haben sich das LKA NRW und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) zu diesem Projekt zusammengeschlossen. Der Bitkom-Verband vertritt mehr als 2.000 Unternehmen, davon 1.200 Direktmitglieder mit etwa 700.000 Beschäftigten aus den Bereichen Software, IT-Services, Telekommunikations- und Internetdienste, Computer-Hardware sowie Unternehmen der digitalen Medien und der Netzwirtschaft. Zu den Mitgliedern gehören fast alle Global Player der IT-Branche sowie 800 mittelständische Unternehmen und zahlreiche inhabergeführte Unternehmen.
Die Ziele der Sicherheitskooperation Cybercrime sind
• für die Gefahren von Cybercrime zu sensibilisieren und Bewusstsein zu schaffen
• Erkenntnisse zu neuen Phänomenen zu gewinnen
• die technischen Kompetenzen zu erweitern
• die Prävention fortzuentwickeln
• den Wissenstransfer zur Bekämpfung der Cybercrime zu intensivieren
Die Handlungsfelder der Kooperation sind
• Informationsaustausch und Wissenstransfer
• Gegenseitige Hospitationen
• Dunkelfeldforschung
• Reduzieren des Dunkelfeldes
• Konzeption und Durchführung von Präventionsmaßnahmen
• Vermitteln von Experten in konkreten Einzelfällen
2013 ist das LKA Baden-Württemberg der erfolgreichen Sicherheitskooperation beigetreten. Im Jahr 2014 folgten dann das LKA Niedersachsen und das LKA Sachsen sowie 2015 das LKA Hessen. Die einzelnen Partner im Sicherheitsverbund bringen sich dabei mit ihrem spezifischen Wissen ein.
"Wir bündeln unsere Kräfte und entwickeln neue Ideen gemeinsam weiter. Dabei gilt es herauszufinden, wer das beste Know-how hat, um ein spezifisches Problem am effizientesten zu lösen", erklärt Peter Vahrenhorst vom Cybercrime-Kompetenzzentrum NRW.
Der Bitkom-Verband und das LKA NRW stehen allen Erweiterungen im Rahmen der Kooperation positiv gegenüber.
Seit Ende 2011 besteht eine Kooperation zwischen dem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der FH Aachen und dem Cybercrime-Kompetenzzentrum des LKA NRW.
Informatikstudenten können seitdem ihr Praxissemester im LKA NRW absolvieren und dabei ein Thema bearbeiten, das die Landeszentrale IuK-Ermittlungsunterstützung zuvor als sinnvoll für die Polizeiarbeit identifiziert hat.
"Wir wurden von Studierenden recht stark in Anspruch genommen - ohne davon zu profitieren", erläutert Dietmar Scheffler, Sachgebietsleiter des SG 43.1 Landeszentrale IuK-Ermittlungsunterstützung. "Im Rahmen dieser Kooperation können wir die Themen auswählen, die die Studenten bearbeiten. So profitieren jetzt beide Seiten."
Doch das ist nicht der einzige Vorteil der Zusammenarbeit: Bei besonders schweren Einzelfällen können sich die LKA-Mitarbeiter direkt an die Experten der FH Aachen wenden. Und manchmal finden sie gemeinsam tatsächlich eine Lösung.
Durch die Praxissemester und die darauf aufbauenden Abschlussarbeiten der Studenten wurden schon neue Technologien entwickelt, die heute tatsächlich im Einsatz sind. Und schließlich unterstützt die Kooperation den Wissenstransfer im Bereich der Sicherheit und Forensik von IT-Systemen.
Die FH Aachen hat dadurch einen spannenden Partner für ihre Studenten gewonnen und kann sich bei Fragen direkt an das LKA NRW wenden. »Wir bekommen sehr gute Rückmeldungen von den Studenten. Offenbar fühlen sie sich bei uns gut aufgehoben«, sagt der Sachgebietsleiter. Zurzeit ist wieder ein Student im LKA NRW. Er beschäftigt sich mit der Untersuchung von Mobiltelefonen. Mit ihm haben dann schon sieben Studierende dieses Angebot in Anspruch genommen.