Wer für einen Job in der freien Wirtschaft hat, arbeitet für ein privates Unternehmen das auf Gewinn aus ist. Hier kann das Gehalt je nach Unternehmen, Branche und Erfolg variieren, und es gibt oft mehr Flexibilität, aber auch mehr Unsicherheit, zum Beispiel durch mögliche Kündigungen oder Firmenkrisen.
Im Öffentlichen Dienst des Landes NRW arbeiten Menschen in Bereichen wie Schulen, Polizei, Feuerwehr oder Behörden, um wichtige Aufgaben für die Gesellschaft zu erledigen. Sie arbeiten nicht für private Unternehmen, sondern für das Wohl der Allgemeinheit. Hier sind die Arbeitsbedingungen oft stabiler, das Gehalt wird durch Tarifverträge festgelegt, und es gibt mehr Sicherheit in Bezug auf den Job. Im öffentlichen Dienst gibt es in der Regel weniger Risiko von Entlassungen, aber auch weniger Flexibilität und Aufstiegsmöglichkeiten im Vergleich zur freien Wirtschaft.
Der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Landesbediensteten in Nordrhein-Westfalen (TV-L NRW) ist eine spezielle Vereinbarung, die für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen gilt. Darin werden wichtige Dinge wie das Gehalt, die Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche und andere Arbeitsbedingungen festgelegt. Dieser Vertrag sorgt dafür, dass die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes fair und transparent geregelt sind. Es ist ein wichtiger Schutzmechanismus für Arbeitnehmer, um gleiche Bedingungen und gerechte Bezahlung zu gewährleisten.
Entgeltgruppen im öffentlichen Dienst sind Kategorien, die festlegen, wie viel ein Arbeitnehmer verdient. Jede Entgeltgruppe entspricht einer bestimmten Art von Arbeit und den nötigen Qualifikationen. Je nach Aufgaben, Verantwortung und Erfahrung wird ein Beschäftigter einer bestimmten Gruppe zugeordnet.
Ein Beispiel: Jemand, der eine einfache Tätigkeit ausführt, könnte in einer niedrigeren Entgeltgruppe eingestuft werden, während jemand mit spezieller Ausbildung oder mehr Verantwortung in einer höheren Entgeltgruppe landet. Jede Entgeltgruppe hat mehrere Stufen, die man mit zunehmender Erfahrung und Dienstzeit erreichen kann.
Das sind die allgemeinen Vorteile für Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst
Sinnstiftende Arbeit: Schutz der Demokratie und Beitrag zur Sicherheit unseres Landes. Eine Tätigkeit zum Wohle der Gesellschaft.
Langfristige Berufsperspektiven: Der Job im öffentlichen Dienst ist sicher, auch in Krisen.
Transparente, faire Bezahlung: Die Höhe des Gehalts bestimmt sich aus der Entgeltgruppe und der geltenden (Erfahrungs-)Stufe. Damit gibt es mit steigender Berufserfahrung finanzielle Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der jeweiligen Entgeltgruppe.
Jahressonderzahlung: Die Jahressonderzahlung ist eine jährliche Zahlung, die ein Urlaubs- und Weihnachtsgeld ersetzt. Die Höhe der Jahressonderzahlung richtet sich nach der jeweiligen Entgeltgruppe und wird Ende des Jahres ausgezahlt.
Zusatzversorgung: Durch die Zusatzversorgung erhalten Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung eine betriebliche Altersversorgung (VBL).
Sprungbeförderung: Tarifbeschäftigten ist es bei entsprechender Qualifikation erlaubt, Entgeltgruppen zu überspringen und sich so finanziell schneller weiterzuentwickeln.
Recht auf Streik: Als Tarifbeschäftigte und Tarifbeschäftigter im öffentlichen Dienst hat man das uneingeschränkte Recht zu streiken – Beamte haben dies nicht.
Arbeitszeit: In Vollzeit arbeitest Du als Tarifbeschäftigte bzw. Tarifbeschäftigter 39 Stunden die Woche, während Beamtinnen und Beamte eine 41-Stunden-Woche haben.